Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Dyn. 18
Abbildung 8
Berlin 2296
Senmut, vertrauter der Königin Hatsckiepsut und Erzieher ihrer Tochter, die er in sein Gewand eingehüllt vor sich hält. Statue (schwarzer Granit, H. 1 m), vielleicht aus flbqdos.
Nach Mertens, ftgypt. und Doröerajiat. flltertümer 3u Berlin (1895) I Jlaf. 17.
6*
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Bewohnern unsres Vaterlandes. 3
lag, wie bereits gesagt ward, das Milzener Land, an welches sich ge-gen Mitternacht, in der jetzigen, ehedem ebenfalls unfern engern Baterlande angehrenden Niederlausitz, die slavischen Gane Lusizi (in der Gegend von Spremberg und Luckau), Selpnli (nrdlich davon bei Lbben) und Zarow (in der Umgebung von Sorau und Guben) an-schlssen. Sdlich von den Wohnsitzen der Milzener, und so auch den nrdlichsten Teil des heutigen Bhmen umfassend, zog sich als schmaler Streifen von der Sebnitzer Gegend der Zittau bis an den Queis der Gau Zagost hin.
Haben wir durch diese Angaben einen allgemeinen berblick der Gauverhltnisse der frheren slavischen Bevlkerung unsres Vater-landes gewonnen, so drfte es wnschenswert sein, nun auch die her-vorragendsten Eigentmlichkeiten des Slavenvolkes kennen zu lernen, und zwar dies um so mehr, als sich von demselben nicht nur Reste in der Oberlausitz, sondern auch manche Spuren ihrer Kultur in den alten Erblanden erhalten haben.
Jedenfalls drangen die Slaven nicht als eroberungsschtiges Kriegsvolk vor, sondern bei ihrer Neigung zu Ackerbau und Viehzucht nahmen sie ruhig Besitz von den zum grten Teile entvlkerten, ur-sprnglich germanischen Lndern. Zahlreiche Ortsnamen, welche uu-verkennbar slavisches Geprge haben, sind uns Zeugnisse von der Kulturarbeit des Volkes, feste Niederlassungen zu grnden und in enger Familien- und Gemeindezusammengehrigkeit den fruchtbaren Boden zu bebauen und seine Frchte zu ernten. Neben der Land-Wirtschaft mgen die am nrdlichen Fue des Erzgebirges wohnenden Sorben ebenso wie ihre Stammverwandten an der sdlichen Seite desselben bereits einige hundert Jahre vor der Entdeckung der Frei-berger Silbererze Bergbau auf Eisen getrieben und Schmelzhtten und Eisenhmmer angelegt haben. Dabei waren die Slaven ein an-eignendes und duldendes Volk, dessen Glieder selbst bei Beleidigungen nicht die heilige Sitte der Gastfreundschaft verletzten. Unauflslich galt ihnen die Ehe, so da selbst die Witwen ihren Gatten durch einen freiwilligen Feuertod folgten. Die Leichenverbrennung war bei ihnen Gebrauch, und es wurde die Asche in Urnen beigesetzt; doch drften nicht smtliche in nnserm Vaterlande aufgefundene Urnengrber sla-vischen Ursprungs sein, da auch bei den Germanen dieselbe Sitte herrschte.
Wie bei den Aschenkrgen und den sie deckenden Hgelgrbern die Meinungen bei der Frage, ob dieselben germanischen oder slavi-sehen Ursprungs sind, auseinandergehen, so auch bezglich der Stein-kreise und von Erde aufgeworfenen Heiden- oder Schwedenschanzen.
1*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
47 (437)
Bei Torgau und Wittenberg und weiter hinauf ist sie durch hohe
Dämme begrenzt, weil sie hier zwischen stachen Ufern dahinströmt und oft
zur Zeit des Frühlings und Herbstes aus ihrem Bette tritt; aber wenn's
recht schlimm kommt, achtet sie auch der hohen Dämme nicht, von Menschen-
händen gebaut, durchbricht sie und übersluthet Alles in weiter Fläche rings-
umher. Davon wufften die Leute gar schreckbare Geschichten zu erzählen.
Zur Ordnung dieser Schutzwehren gegen die Gewalt des Elements sind
seit 1658 von Mühlberg bis Wittenberg s. g. Deichverbände eingerichtet,
welche durch Deichämter verwaltet werden, an deren Spitze Deichhauptleute
stehen. Torgau ist eine gar alterthümliche Stadt, und wir haben uns,
da wir sie von Ferne sahen, erinnert, daff hier die Toraauer Artikel
abgefasit worden sind und der Torgauer Bund im Jahre 1526 ge-
schlosten worden ist, und dasi auf der Ebene bei der Stadt Friedrich der
Große 1760 einen großen Sieg über die Oesterreicher gewonnen hat.
Dann sind wir nach Herzberg gegangen und von da mit der Eisenbahn
über Jüterbogk nach Wittenberg gefahren. Herzberg liegt an der
schwarzen Elster, von der uns gelehrt ist, daff sie in Sachsen unweit Bautzen
entspringt, bei Elsterwerda und Liebenwerda vorbeistießt und bei Warten-
burg mündet. Bei Jüterbogk kommen die Eisenbahnen von Dresden,
Halle und Berlin zusammen. Die Stadt hat außer der Erinnerung
an Luther (und Tetzel) das Andenken an den Sieg Torstensons 1644
über die Kaiserlichen und Bülow's 1813 (6. Sevtbr.) über die Fran-
zosen (Dennewitz). Zwei Stunden (nordwestlich) von Herzberg liegt
das berühmte Waisenhaus für Soldatenknaben, Annaburg, das haben
wir uns nicht entgehen lasten. Wittenberg (vergl. S. 396) war uns
besonders werch durch Marttn Luther. Denn vas ist ja der Hauptplatz
von Luthers resormatorischer Arbeit gewesen. An der Universität war
er seit 1506 Lehrer, an der Schlosskirche Prediger und an ihrer Thür
schlug er 1517 die berühmten 95 Thesen gegen den Ablast an, die dann
durch die Welt flogen, als wärm die Engel selber Botenläuser gewesen
(Kinderfreund S. 256. 257). In dieser Kirche sind auch sein, Melanch-
thons und der Kurfürsten Friedrichs des Weisen und Johanns des
Beständigen Grabmäler. Am Marktplatz ist ihm im Jahre 1821 ein
Denkmal errichtet, da steht er auf hohem, granitnem Fußgestell in Priester-
lichem Gewand, die Bibel in der Hand. Auf den Seiten des Fußgestelles
find die Worte zu lesen: „Ein' feste Burg ist unser Gott — Glaubet an
das Evangelium — Jst's Gottes Werk, so wird's bestch'n, ist's Menschen-
werk, wird's untergeh'n." Daff König Friedrich Wilhelm Iii. das
Denkmal errichtet, ist auf der Rückseite zu lesen. Daff Wittenberg die
Hauptstadt des Kurfürstenthums Sachsen gewesen, ist uns schon früher
gesagt, und daff es eine starke Festung ist, haben wir nun mit Augen sehen
können. Von Wittenberg in der Richtung der Elbe und weiter nach Nor-
den zieht sich ein breiter Landrücken, ungefähr in der Breite von Wittenberg
bis Jüterbogk, der heißt der Flemmina. Von Wittenberg sind wir dann
in Einem Zuge über Coswig und Roßlau und Dessau gefahren, und
so sind wir nun hier und freuen uns, von euch zu hören und mit euch der
Heimath wieder zuzureisen.
b. Wir wollm unsern Bericht den lieben Gefährten nicht schuldig blei-
den. Doch braucht das unsere Reffe nicht aufzuhalten; wir können ja unter-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der
Große Friedrich Herzberg Marttn_Luther Friedrichs Johanns Johanns Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 371 —
Schiffen werden Getreide und Holz besonders nach England hin
ans-, und Petroleum, Salpeter und Kohlen von Amerika oder
England her eingeführt. Der Seehandel Rostocks hat denjenigen
von Wismar bedeutend überflügelt und den ersteren Ort somit zu
der größeren mecklenburgischen Seestadt erhoben.
Wie Wismar ist Rostock zugleich aber auch eine alte See-
stadt des Landes. Führt es doch seine Gründung auf die Obotriten,
einen alten slavischen Volksstamm, zurück, und erhielt es doch schon
im Jahre 1218 sein Stadtrecht. Altehrwürdige Kirchen (Marien-
kirche, Nikolaikirche) zeigen mit ihren Türmen nach der Mittelalter-
lichen Zeit, in welcher sie errichtet wurden, zurück. Das Rathaus,
in der Mitte des 13. .Jahrhunderts erbaut, bekundet mit seinem
schöngeschmückten Vordergiebel ebenfalls, daß die Bürgerschaft der
Stadt schon srühzeitig an Kunstbauten Freude fand. Alte Thore,
uuter ihnen das Steinthor, an dem eine Inschrift der Stadt Glück
und Frieden im Innern wünscht, führen uns noch gegenwärtig in
die Zeit zurück, da Rostock befestigt und mit Wällen umgeben war.
Uud manches altertümliche Bürgerhaus des Marktes zeigt uns,
daß die Einwohner der Stadt in den Zeiten des Friedens zu
Wohlstand und Glück gekommen sind.
In deu Mauern der Stadt Rostock hat aber nicht nur von
jeher bürgerlicher Wohlstand, sondern auch ein strebsamer, wissen-
schaftlicher Geist gewohnt. Zur Zen der Reformation erwachte
hier eine lebendige Begeisterung für Luthers Lehre. Dem Refor-
mator der Stadt, dem Prediger Slüter, ist von den Bürgern der
Stadt daher auch ein Ehrendenkmal errichtet worden. Zur Zeit
des deutschen Freiheitskrieges vernichtete Blücher, auch ein Sohn
der Stadt, die französischen Heere aus deutschem und außerdeutschem
Bodeu. Auch ihm haben die Stände des Landes ein ehernes
Standbid auf dem Blücherplatze errichtet. In der neuen Zeit der
größeren Weltreisen aber hat Pogge, der ebenfalls der Stadt
Rostock entstammte, von hier ans seine Reise nach Afrika ange-
treten und diesen dunklen Erdteil mit durchforscht. Ein Büsten-
denkmal in den Anlagen der Stadt ehrt auch diesen Helden der
Forschung. Vor allem aber hat die Hochschule der Stadt seit
Anfang des 15. Jahrhunderts die Wiffenschast gepflegt und na-
mentlich in der Förderung der Arznei- und Heilkunde einen hohen
Ruf erlangt. Ein stattliches Gebäude, aus Backsteinen errichtet
und mit Standbildern und Büsten berühmter Gelehrter geziert,
24*
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: England Amerika England Rostocks Wismar Wismar Rostock Nikolaikirche Rostock Rostock Rostock Afrika
Autor: Burmann, Karl, Klöden, Gustav Adolf von, Köppen, Fedor von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Bromberg.
455
an die Stelle des 1480 errichteten Mausoleums im Jahre 1662 gesetzt worden.
Auf den vier marmornen Eckpfeilern erhoben sich früher vier vergoldete, hol-
zerne Säulen mit einem Baldachin darüber, eine Nachbildung des Grabes des
heiligen Petrus in der Peterskirche zu Rom. Der Erzbischof von Przyluski
hat vor mehreren Dezennien diesen geschmacklosen, 13 m hohen Baldachin ent-
fernen und statt dessen vier Engel aus getriebenem Silber, zu denen Rauch die
Modelle gefertigt hatte, aufstellen lassen. Der silberne Sarg, 2 m lang, im
Jahre 1662 von Peter von der Rennen in Danzig aus starkem Silber ge-
arbeitet, enthält zwei Widmungs-
tafeln und zehn vortreffliche Bas-
reliefs, welche das Leben und
Leiden des heiligen Adalbert dar-
stellen. Während dieser Sarg
die Gebeine des Heiligen enthält,
befindet sich sein Haupt in der
außerordentlich reichen Schatzkam-
mer des Domes, welche zwischen
den beiden Türmen unter der
Orgel liegt.
Ein merkwürdiges Denkmal,
welches sich gleichfalls auf das
Leben des heiligen Adalbert be-
zieht, sind die uralten, ehernen
Thüren an dem südlichen, inneren
Eingange der Kirche. Ob diese
Erzthüreu, welche 3 m hoch und
zusammen 2 m breit sind, früher
das Stadtthor von Kiew gebildet
haben und von Boleslaw nach
Gnefen gebracht worden sind, wie
die Sage behauptet, läßt sich mit
Recht bezweifeln; aber nicht leug-
nen läßt sich, daß sie ein hervor-
ragendes Kunstwerk aus alter Zeit
sind. Auf jedem Flügel sind neun
Darstellungen enthalten, die von
einem lichten, phantastischen Rauchwerk umgeben sind, in welches der Künstler
Greifen, Kentauren und andre Gebilde der Phantasie verflochten hat.
Grabmal des heiligen Adalbert vor der Restauration.
Lromberg, polnisch Bydgoszcz, trägt seinen deutschen Namen von der Brahe,
an der es gebaut ist, die hier 15 Ion weit schiffbar wird. Der Ort, der gegen
Pommern zu gelegen war, hatte schon in früher Zeit eine Burg; er war eine
Zollstätte für den Verkehr von und nach Pommern, aber weil er an der Grenze
jag, war er auch oft der Zankapfel zweier Feinde, die miteinander stritten.
Den Polen wurde Bromberg bald durch die Pommern, bald durch die Preußen
abgenommen, aber immer wieder erobert. Wiewohl die Stadt im 14. Jahr-
hundert noch klein war, herrschte in derselben doch schon reges Leben. Danziger
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Peter Boleslaw Boleslaw Lromberg
Extrahierte Ortsnamen: Bromberg Rom Danzig Kiew Pommern Bromberg Pommern
1. Die Bewohner unserer Gegend in vorgeschichtlicher Zeit.
3
Werkzeuge sind zwar immer noch von Stein; aber er macht sie nicht mehr allein durch Zerschlagen von Feuersteinknollen zurecht, er hat die Geduld und das Geschick, steinerne xte und Beile, Hmmer und Hobel, Schaber und Meiel auch von anderem harten Gestein durch Reiben auf rauhen Steinflchen zu formen, zu schleifen und zu polieren, die xte zur Aufnahme eines Stiels zu durchbohren. Was aber der merkwrdigste Fortschritt ist, er vermag aus weichem Ton Gefe herzustellen und ihnen durch Brennen eine leidliche Festigkeit zu geben, ja sie mit allerlei Verzierungen als ornamentalen Schmuck zu versehen. Die neolithische Frau verstand zu spinnen, wie die noch hufig gefundenen Spinnwirtel, tnerne und steinerne Scheiben, welche die Umdrehung der Spindel zu verstrken hatten, bezeugen. Ebenso verstand man zu weben. Vom Hausbau dieser Zeit wissen wir nicht viel; in unserer Gegend verraten nur hier und da aufgefundene trichterfrmige Gruben mit Asche, Speiseabfllen, Gerten von Stein, Knochen oder Geweih und Tonscherben gefllt, die Stelle, wo ihre Htten gestanden haben. Dagegen hat diese Bevlkerung andere Bauten hinterlassen, welche die Jahrtausende berdauert haben und als ehrwrdige Zeugen uralter Vergangenheit in unsere Zeit hinein-ragen: Das sind die steinernen Grabdenkmale, Hnengrber, mit einem bretonischen Ausdruck Dolmen genannt, in denen sie ihre Toten bestatteten. der senkrecht aufgestellten Blcken liegen wage-recht eine oder mehrere Deckplatten, so da ein hhlenartiger Raum entsteht. Als Steine hierzu dienten die mchtigen erratischen Blcke, granitne Findlinge, wie sie in allen Teilen Norddeutschlands vor-kommen. Wo sie fehlen, wie im sdlichen Teile unserer Provinz und in Thringen, verwandte man anstehende Gesteine, namentlich bank-artig geschichtete, die sich als Platten abnehmen lieen. An Stelle der Hnengrber treten in solchen Gegenden Steinplatten- oder Stein-kistengrber; sie sind meist mit Erde berhuft worden, wahrscheinlich um den senkrecht aufgestellten Steinplatten mehr Sicherheit gegen das Umstrzen zu geben. In Gegenden, wo geeignete Steine fehlten, baute man auch wohl in Erdhgeln Steinkammern aus aufeinandergeschichteten kleineren Steinen auf. In allen diesen Grbern wurden die Toten gewhnlich in hockender Stellung, d. h. mit hoch-gezogenen Knieen beigesetzt. Steinerne Beile und Hmmer wurden ihnen mit in das Grab gelegt, hufig auch noch Tpfe. Diese steinernen Bauten sind bis in die neueste Zeit sehr der Zerstrung ausgesetzt gewesen; doch werden in der Altmark noch 45 gut oder leidlich erhaltene Denkmale gezhlt, namentlich sind es die Kreise Salzwedel, Stendal und Osterburg, welche Hnengrber auf-weisen. Im sdlichen Teile der Provinz sind ebenfalls zahlreiche Stein-Plattengrber vorhanden, so in den Kreisen Aschersleben (Beckendorf), Merseburg (auf der Altenburg, Kleinkorbetha), Weienfels (im Tzschrnhgel), Querfurt (Freiburg, Burgscheidungen, Kirchscheidungen,
l*
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
1. Die Bewohner unserer Gegend in vorgeschichtlicher Zeit.
5
Hausen, bei Genthin, bei Halle usw. Whrend der Bronzezeit ndert sich die Bestattungsweise; zuerst werden die Leichen noch in gewohnter Weise in Steinkistengrbern beigesetzt, meist in gestreckter Lage und hufig mehrere in einem Grabe. Aber von 900 v. Chr. etwa begann man die Leichen zu verbrennen und die gesammelte Asche in Urnen beizusetzen. Die Bronzesachen finden sich als Beigaben in dem Grabe.
b. Die Hallstadtperiode 600400 v. Chr. Diese Periode hat ihren Namen nach einem groen Funde bei Hallstadt im Salz-kammergut. Whrend in der frhesten Zeit die Bronze gegossen ward, finden sich hier getriebene Stcke mit einem groen Formenreichtum; und was charakteristisch ist, es kommen hier auch schon eiserne Gerte vor. Aus dieser Zeit der jngeren Bronze und der ersten Eisensachen finden sich ausgedehnte Begrbnisfelder in unserer Provinz, namentlich im stlichen Teile, in Liebenwerda, Torgau, Schweinitz, Delitzsch, Bitterfeld, Wittenberg bis an die Saale bei Weienfels und Halle. Diese Begrbnisfelder sind jahrhundertelang benutzt worden und zeigen, da die Bevlkerung damals schon sehaft war, also hauptschlich schon Ackerbau trieb. Die Altmark hat aus dieser Zeit noch feine Urnenfelder, sondern nur Hgel mit einer oder mehreren Brandbestattungen in Steinkisten. Die Besiedelung scheint also dort noch nicht so dicht gewesen zu sein; erst die folgende Periode der entwickelten Eisenzeit hat dort die greren Urnenfelder, die Zeugen grerer Volksdichtigkeit und Sehaftigkeit, hervorgebracht.
c. Die La Tene-Periode, etwa von 400100 v. Chr. Diese Periode hat nach den Funden in den Pfahlbauten von La Tene am Neuchateller See ihren Namen. Mit ihr beginnt das eiserne Zeitalter, denn neben bronzenen Gerten treten jetzt Eisenwaffen und Eisenwerkzeuge auf. Es ist das kriegerische Auftreten der Gallier, ihr Einbruch in Oberitalien, die auch dem germanischen Manne das Eisen in seine Rechte gibt. Die Schwerter und Dolche dieser Periode zeigen eigentmliche Formen mit eisernen und bronzenen Scheiden; die Ringe sind mit Buckeln oder mit petschaftfrmigen, auch schalenfrmigen Endknpfen und reichen, eigenartig stilisierten Ornamenten, die Armringe mit gelbem und blauem Glas verziert. In den Ornamenten herrscht die Spirale vor; besonders charakteristisch sind die Fibeln, d. s. Heftel, Schnallen oder Klammern zum Festhalten des Gewandes. Erst jetzt aus dieser Periode sind sowohl aus der Altmark wie aus den Talgegenden des inneren Thringens grere Urnenfriedhfe bekannt. Die weiter nach Westen gelegenen Teile unserer Provinz, der Harz, das Eichsfeld, die Hhen der Hainleite, des Hainichs und des Thringerwaldes sind, wie es scheint, damals noch nicht bewohnt gewesen. Wohl aber haben die bewaldeten Randgebirge den Bewohnern der angrenzenden Ebenen als Zufluchtssttten fr sich und ihr Vieh in Zeiten eines feindlichen berfalles gedient. Durch Umwallung und Verhaue sicherten sie den Zugang zu diesen Verstecken. Man
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Deutschland. 18;
lichst bekannten Domherrn von Rochow gehörig,
wo er, und zugleich auch in Göttin, Roscherlinde und
Brückermark vortreffliche Landschulen angelegt hat,
die unter der Aufsicht eines so erleuchteten Mannes
immer mehr an Vollkommenheit zunehmen müssen»
An dem Zusammenfluß der Spree und Havel liegt
Spandau, eine sehr alte, zwar nicht große, aber Spandau:
nahrhafte Stadt, mit 522 Hausern und 3713 Men-
schen, ohne die Garnison. Die ehemalige Festung
dient jetzt zrim Zuchthaus. Ratenau, eine Stadt, Ratenau»
gleichfalls an der Havel, mit 600 Feuerstellen und
3800 Einwohnern. Sie ist in der brandenburgischen
Geschichte wegen Ueberfallung der Schweden 1675
durch den großen Kurfürsten bekannt, aus welche in
demselben Jahre das wichtige Treffen von Fehrbellin
folgte. Frankfurt an der d)der, eine Stadt mit Frankfurt
1200 Feuerstellen und 9 bis 10000 Menschen, Gar-au der Oder,
nison und Universität ungerechnet. Die Universität
ist 1506 eingeweiht worden, ist aber nicht so ansehn-
lich wie Halle. Wenigstens ist die Stadt berühmter
durch ihre drei) Messen, als ihre Gelehrsamkeit. Ehe-
dem stand Frankfurt mit im hanseatischen Bunde;
jetzt besteht ihr Handel vorzüglich in Material, Far-
bewaaren, Wolle, Fischen und Weinen. Nahe bey
Frankfurt hat die hiesige Maurerloge dem Andenken
deö verewigten Aleistes ein Denkmal errichtet, das
gus einer auf einem Felsenstück stehenden dreyseitigen
Pyramide, wo auf der einen Seite sein Brustbild
mit einer französischen, auf der andern Leyer und
Schalmey mit einer teutschen, auf der dritten mau-
rerische Instrumente mit einer lateinischen Zuschrift
zu sehen sind. Auf der Pyramide ist ein Schmetter-
ling, das Sinnbild der Unsterblichkeit, und an den
Seiten sind Genien angebracht. — Bheinsberg, Rheinsberg,
ein Städtchen njit 12 bis 1300 Einwohnern, be-
M 4 rühmt
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
100
Mittel-Europa.
abwärts und wird wie andere Flüsse zw. Geest und Kiefernwald hin-
durch von wiesigen und fruchtbareren Ufern begleitet. Unterhalb Cot-
bus zertheilt sich die Spree in viele Arme und versumpft einen Strich
von 7 Qm. Spreewald genannt. Weiterhin tritt sie in die zwischen
Elbe und Oder liegende Mark Brandenburg, wo sie in die Havel
mündet. Der Sand bleibt vorherrschender Charakter des Bodens nördl.
über Berlin hinab und westl. zur Elbe, nur daß Landseen, auch Brücher
oder Moore, darin zerstreut sind. Der Golm westlich von Baruth,
548', gilt für die bedeutendste Höhe.
Mitten in der Geestfläche der Mark nnr 115' überm Meere, erhebt sich an
der Spree die königliche Hauptstadt Berlin, die an Schönheit der Straßen und
Gebäude keinem andern Ort in Europa nachsieht. Sie hat 4 Stunden im Um-
fang, 300 Straßen, 22 öffentliche Plätze, 35 Kirchen, 3 Theater, 420,000 Einw.
und eine Besatzung von 22000 Mann. Das Brandenburger Thor im griechischen
Baustyl ähnelt den Propyläen von Athen; es ist 195' breit, und wurde 1789
erbaut. Zu oberst steht Victoria auf dem Viergespann, in der Rechten das
eiserne Kreuz. Den Platz Wilhelm zieren die Statuen der Feldherrn des sieben-
jährigen Krieges: Schwerin, Winterfeld, Ziethen, Seidlitz und Keith; den Lust-
garten die Statue Leopolds von Dessau. Am neuen von Schinkel erbauten
Wachthanse stehen die kolossalen Bildsäulen Blüchers, Scharnhorsts und Bülows,
und ans der Spreebrücke der im 17. Jahrhundert berühmte Churfürst Friedrich
Wilhelm. Alle werden jedoch überstrahlt von Friedrichs des Großen Monument,
einem Werke Rauchs, das nicht des Königs Person und Leben allein, sondern
Preußens Geist in seinem Zeitalter versinnlicht, und nach Gegenstand und Aus-
führung für das herrlichste unter den geschichtlichen Bildwerken Deutschlands
gelten kann. Sehenswerth sind ferner: das Opernhaus, das neue Theater, ein
Werk des ans Neuruppin geb. Schinkel, die Galerien im königl. Schloß, im
Schloß Bellevue, in dem von Schinckel gebautem, von Cornelius mit Fresken
ausgeschmücktem Museum, so wie in den Sälen Raczynski's und Wagner's, wo
sich auch Werke lebender Maler, besonders von Lessing und Kaulbach finden;
ferner die Universitäts- und Bibliothekgebäude, worin über 300,000 Bände, das
Jnvalidenhaus mit der Inschrift: Laeso et invicto militi, (dem verstümmelten
und unbesiegten Kämpfer des Vaterlandes) u. s. w. Zur Erheiterung des Volks
dient unter andern der Thiergarten vor dem Brandenburger Thor, 819 Morgen
groß, eine Waldanlage mit graden und geschlängelten Wandelgängen, Kaffee-
sälen und Villen. Man genießt hier Schatten, Kühlung, unverdorbene Luft,
und scheint wenigstens aus der armen sandigen Natur des Landes entrückt zu
sein. Der Berliner rühmt sich seiner Stadt und seines Staates, denn bei ihm
hat der größte König des neuern Europa's gelebt und regiert; drum wird, was
die Natur versagte, in geistiger Bildung, in Kunst und Betriebsamkeit gesucht.
Berlin ist Geburtsort der Brüder Wilh. und Alex. v. Humboldt, des Generals
Grolmann, des Historikers Bredow, der Künstler Rauch und Schadow, der
Componisten Zelter und Mendelsohn, der Novellisten Treck und Rellstab, des
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Extrahierte Personennamen: Victoria Wilhelm Winterfeld Seidlitz Keith Leopolds Schinkel Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrichs Friedrichs Schinkel Schinckel Cornelius Lessing Historikers_Bredow Schadow Mendelsohn
Extrahierte Ortsnamen: Mittel-Europa Brandenburg Berlin Golm Berlin Europa Athen Schwerin Leopolds Dessau Deutschlands Neuruppin Schloß_Bellevue Berlin
Gebiet der Elbe.
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Schauspielers Devrient u. s. w. Die Universität und die Akademie der Wissen-
schaften zogen ausgezeichnete Gelehrte herbei, wie Schleiermacher, Böckh, Raumer,
Ranke, Neander, Ritter, Grimm rc. — An künstlerischer und fabrizirender Be-
triebsamkeit fehlt es nicht. Eisen- und Erzmassen werden in die mannigfaltigsten
Maschinen- und Kunstgebilde nmgeschaffen; und ans der Porzellanfabrik gehen
jährlich 420,000 Geschirre hervor. Auch gibt es andre Fabrikation in Seide,
Wolle, Baumwolle. Leder und in Tapeten; Eisenbahnen nach Hamburg, Stettin,
Breslau, Magdeburg, Halle u. s. w. fördern den Handelsverkehr. Was Vater-
landsliebe im Herzen der Berliner vermag, hat das Jahr 1813 bewiesen; ein 60'
hohes eisernes Denkmal vorm Hallischen Thor erinnert daran. — Charlotten-
burg unterhalb Berlin an der Spree. Im Garten des Lustschlosses sieht man
die Statuen der Königin Luise und ihres Gemahls, beide von Rauch; die
schlummernde Luise, ein noch schöneres Werk desselben Meisters, hat ihre Stätte
in einem Mausoleum bei Charlottenhof, unweit Potsdam.
Die Havel, die sich bei der Festung Spandau mit der Spree
vereint, kommt unweit Strelitz aus Mecklenburgischen Seen, durch-
fließt zw. flachen Ufern die Mark Brandenburg südl. bis Potsdam,
dann west- und nordwestl. zur Elbe; ihr Lauf ist 35 Meilen lang.
Sie ist schiffbar, für den Handel also von Werth und durch den
Finow-Canal mit der Oder verbunden. Außerdem führen noch
Canäle von der Spree zur Oder, und von Berlin nach Magdeburg.
In der Nähe des Finow-Canals gibt es Wald genug, um Eisenwerke be-
treiben zu können, wie zu Neustadt-Eberswalde, und Messingwerke wie im
Dorfe Hegermühle, so daß sich im sandigen Brandenburg eine Betriebsamkeit
findet, wie sonst nur an Gebirgen, zu Neustadt an der Dosse sogar eine
bedeutende Spiegelhütte. Auch suchen die Märker, den Kursachsen nachahmend,
die Schafzucht zu veredeln, und an manchen Stellen, besonders am rechten Havel-
ufer, hat die Natur ergiebiges Kornland verliehen. — Potsdam, wohlgebaute
Stadt mit 49000 Bew., worunter 8000 Soldaten, an der Havel, die sich oft wie
kleine Landseen ausbreitet und nebst den schwachen Hügeln umher die Gegend
angenehm macht. Potsdam war gewöhnlicher Aufenthalt Friedrichs des
Großen, der sich neben der Stadt das Schloß Sanssouci (Sorgeufrei) gebaut
hatte, das nur ein Stockwerk hoch aber von langer Vorderseite ist, und mehr
durch einfache Schönheit als durch Pracht hervorsticht. Man erhält es in
demselben Zustande, worin er es beim Tode verlassen. Noch steht im kleinen
Concertsaale sein Notenpult, noch glaubt man im Bibliothekzimmer, er könne
hereintreten und sich an den schlichten Schreibtisch setzen. Und welche Gedanken
erweckt es, wenn man in seinem Audienzgemache den antiken Herkules betrachtet,
der als Kind die Schlange erdrückt, oder in den korinthischen Sälen die Statuen
von Trajan, Marc Aurel, Venus Urania und Apollo, und die Kolossalbüste
Karls Xii.! Einen König von so viel Geist, Einsicht, Thätigkeit und wahrem
Ruhm wie Friedrich Ii., hatte Deutschland seit fünf Jahrhunderten nicht gehabt.
Geboren ward er 1712 und regierte 46 Jahre von 1740 — 1786. Nicht blos
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Extrahierte Personennamen: Devrient Schleiermacher Ranke Grimm Friedrichs Marc_Aurel Karls Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Stettin Breslau Magdeburg Berlin Charlottenhof Potsdam Mecklenburgischen Brandenburg Potsdam Berlin Magdeburg Dorfe_Hegermühle Brandenburg Potsdam Potsdam Karls Deutschland