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1. Aus dem Leben vornehmer Ägypter - S. 83

1912 - Leipzig : Voigtländer
Dyn. 18 Abbildung 8 Berlin 2296 Senmut, vertrauter der Königin Hatsckiepsut und Erzieher ihrer Tochter, die er in sein Gewand eingehüllt vor sich hält. Statue (schwarzer Granit, H. 1 m), vielleicht aus flbqdos. Nach Mertens, ftgypt. und Doröerajiat. flltertümer 3u Berlin (1895) I Jlaf. 17. 6*

2. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 3

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Bewohnern unsres Vaterlandes. 3 lag, wie bereits gesagt ward, das Milzener Land, an welches sich ge-gen Mitternacht, in der jetzigen, ehedem ebenfalls unfern engern Baterlande angehrenden Niederlausitz, die slavischen Gane Lusizi (in der Gegend von Spremberg und Luckau), Selpnli (nrdlich davon bei Lbben) und Zarow (in der Umgebung von Sorau und Guben) an-schlssen. Sdlich von den Wohnsitzen der Milzener, und so auch den nrdlichsten Teil des heutigen Bhmen umfassend, zog sich als schmaler Streifen von der Sebnitzer Gegend der Zittau bis an den Queis der Gau Zagost hin. Haben wir durch diese Angaben einen allgemeinen berblick der Gauverhltnisse der frheren slavischen Bevlkerung unsres Vater-landes gewonnen, so drfte es wnschenswert sein, nun auch die her-vorragendsten Eigentmlichkeiten des Slavenvolkes kennen zu lernen, und zwar dies um so mehr, als sich von demselben nicht nur Reste in der Oberlausitz, sondern auch manche Spuren ihrer Kultur in den alten Erblanden erhalten haben. Jedenfalls drangen die Slaven nicht als eroberungsschtiges Kriegsvolk vor, sondern bei ihrer Neigung zu Ackerbau und Viehzucht nahmen sie ruhig Besitz von den zum grten Teile entvlkerten, ur-sprnglich germanischen Lndern. Zahlreiche Ortsnamen, welche uu-verkennbar slavisches Geprge haben, sind uns Zeugnisse von der Kulturarbeit des Volkes, feste Niederlassungen zu grnden und in enger Familien- und Gemeindezusammengehrigkeit den fruchtbaren Boden zu bebauen und seine Frchte zu ernten. Neben der Land-Wirtschaft mgen die am nrdlichen Fue des Erzgebirges wohnenden Sorben ebenso wie ihre Stammverwandten an der sdlichen Seite desselben bereits einige hundert Jahre vor der Entdeckung der Frei-berger Silbererze Bergbau auf Eisen getrieben und Schmelzhtten und Eisenhmmer angelegt haben. Dabei waren die Slaven ein an-eignendes und duldendes Volk, dessen Glieder selbst bei Beleidigungen nicht die heilige Sitte der Gastfreundschaft verletzten. Unauflslich galt ihnen die Ehe, so da selbst die Witwen ihren Gatten durch einen freiwilligen Feuertod folgten. Die Leichenverbrennung war bei ihnen Gebrauch, und es wurde die Asche in Urnen beigesetzt; doch drften nicht smtliche in nnserm Vaterlande aufgefundene Urnengrber sla-vischen Ursprungs sein, da auch bei den Germanen dieselbe Sitte herrschte. Wie bei den Aschenkrgen und den sie deckenden Hgelgrbern die Meinungen bei der Frage, ob dieselben germanischen oder slavi-sehen Ursprungs sind, auseinandergehen, so auch bezglich der Stein-kreise und von Erde aufgeworfenen Heiden- oder Schwedenschanzen. 1*

3. Preußischer Kinderfreund - S. 437

1876 - Königsberg : Bon
47 (437) Bei Torgau und Wittenberg und weiter hinauf ist sie durch hohe Dämme begrenzt, weil sie hier zwischen stachen Ufern dahinströmt und oft zur Zeit des Frühlings und Herbstes aus ihrem Bette tritt; aber wenn's recht schlimm kommt, achtet sie auch der hohen Dämme nicht, von Menschen- händen gebaut, durchbricht sie und übersluthet Alles in weiter Fläche rings- umher. Davon wufften die Leute gar schreckbare Geschichten zu erzählen. Zur Ordnung dieser Schutzwehren gegen die Gewalt des Elements sind seit 1658 von Mühlberg bis Wittenberg s. g. Deichverbände eingerichtet, welche durch Deichämter verwaltet werden, an deren Spitze Deichhauptleute stehen. Torgau ist eine gar alterthümliche Stadt, und wir haben uns, da wir sie von Ferne sahen, erinnert, daff hier die Toraauer Artikel abgefasit worden sind und der Torgauer Bund im Jahre 1526 ge- schlosten worden ist, und dasi auf der Ebene bei der Stadt Friedrich der Große 1760 einen großen Sieg über die Oesterreicher gewonnen hat. Dann sind wir nach Herzberg gegangen und von da mit der Eisenbahn über Jüterbogk nach Wittenberg gefahren. Herzberg liegt an der schwarzen Elster, von der uns gelehrt ist, daff sie in Sachsen unweit Bautzen entspringt, bei Elsterwerda und Liebenwerda vorbeistießt und bei Warten- burg mündet. Bei Jüterbogk kommen die Eisenbahnen von Dresden, Halle und Berlin zusammen. Die Stadt hat außer der Erinnerung an Luther (und Tetzel) das Andenken an den Sieg Torstensons 1644 über die Kaiserlichen und Bülow's 1813 (6. Sevtbr.) über die Fran- zosen (Dennewitz). Zwei Stunden (nordwestlich) von Herzberg liegt das berühmte Waisenhaus für Soldatenknaben, Annaburg, das haben wir uns nicht entgehen lasten. Wittenberg (vergl. S. 396) war uns besonders werch durch Marttn Luther. Denn vas ist ja der Hauptplatz von Luthers resormatorischer Arbeit gewesen. An der Universität war er seit 1506 Lehrer, an der Schlosskirche Prediger und an ihrer Thür schlug er 1517 die berühmten 95 Thesen gegen den Ablast an, die dann durch die Welt flogen, als wärm die Engel selber Botenläuser gewesen (Kinderfreund S. 256. 257). In dieser Kirche sind auch sein, Melanch- thons und der Kurfürsten Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen Grabmäler. Am Marktplatz ist ihm im Jahre 1821 ein Denkmal errichtet, da steht er auf hohem, granitnem Fußgestell in Priester- lichem Gewand, die Bibel in der Hand. Auf den Seiten des Fußgestelles find die Worte zu lesen: „Ein' feste Burg ist unser Gott — Glaubet an das Evangelium — Jst's Gottes Werk, so wird's bestch'n, ist's Menschen- werk, wird's untergeh'n." Daff König Friedrich Wilhelm Iii. das Denkmal errichtet, ist auf der Rückseite zu lesen. Daff Wittenberg die Hauptstadt des Kurfürstenthums Sachsen gewesen, ist uns schon früher gesagt, und daff es eine starke Festung ist, haben wir nun mit Augen sehen können. Von Wittenberg in der Richtung der Elbe und weiter nach Nor- den zieht sich ein breiter Landrücken, ungefähr in der Breite von Wittenberg bis Jüterbogk, der heißt der Flemmina. Von Wittenberg sind wir dann in Einem Zuge über Coswig und Roßlau und Dessau gefahren, und so sind wir nun hier und freuen uns, von euch zu hören und mit euch der Heimath wieder zuzureisen. b. Wir wollm unsern Bericht den lieben Gefährten nicht schuldig blei- den. Doch braucht das unsere Reffe nicht aufzuhalten; wir können ja unter-

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 371

1890 - Meißen : Schlimpert
— 371 — Schiffen werden Getreide und Holz besonders nach England hin ans-, und Petroleum, Salpeter und Kohlen von Amerika oder England her eingeführt. Der Seehandel Rostocks hat denjenigen von Wismar bedeutend überflügelt und den ersteren Ort somit zu der größeren mecklenburgischen Seestadt erhoben. Wie Wismar ist Rostock zugleich aber auch eine alte See- stadt des Landes. Führt es doch seine Gründung auf die Obotriten, einen alten slavischen Volksstamm, zurück, und erhielt es doch schon im Jahre 1218 sein Stadtrecht. Altehrwürdige Kirchen (Marien- kirche, Nikolaikirche) zeigen mit ihren Türmen nach der Mittelalter- lichen Zeit, in welcher sie errichtet wurden, zurück. Das Rathaus, in der Mitte des 13. .Jahrhunderts erbaut, bekundet mit seinem schöngeschmückten Vordergiebel ebenfalls, daß die Bürgerschaft der Stadt schon srühzeitig an Kunstbauten Freude fand. Alte Thore, uuter ihnen das Steinthor, an dem eine Inschrift der Stadt Glück und Frieden im Innern wünscht, führen uns noch gegenwärtig in die Zeit zurück, da Rostock befestigt und mit Wällen umgeben war. Uud manches altertümliche Bürgerhaus des Marktes zeigt uns, daß die Einwohner der Stadt in den Zeiten des Friedens zu Wohlstand und Glück gekommen sind. In deu Mauern der Stadt Rostock hat aber nicht nur von jeher bürgerlicher Wohlstand, sondern auch ein strebsamer, wissen- schaftlicher Geist gewohnt. Zur Zen der Reformation erwachte hier eine lebendige Begeisterung für Luthers Lehre. Dem Refor- mator der Stadt, dem Prediger Slüter, ist von den Bürgern der Stadt daher auch ein Ehrendenkmal errichtet worden. Zur Zeit des deutschen Freiheitskrieges vernichtete Blücher, auch ein Sohn der Stadt, die französischen Heere aus deutschem und außerdeutschem Bodeu. Auch ihm haben die Stände des Landes ein ehernes Standbid auf dem Blücherplatze errichtet. In der neuen Zeit der größeren Weltreisen aber hat Pogge, der ebenfalls der Stadt Rostock entstammte, von hier ans seine Reise nach Afrika ange- treten und diesen dunklen Erdteil mit durchforscht. Ein Büsten- denkmal in den Anlagen der Stadt ehrt auch diesen Helden der Forschung. Vor allem aber hat die Hochschule der Stadt seit Anfang des 15. Jahrhunderts die Wiffenschast gepflegt und na- mentlich in der Förderung der Arznei- und Heilkunde einen hohen Ruf erlangt. Ein stattliches Gebäude, aus Backsteinen errichtet und mit Standbildern und Büsten berühmter Gelehrter geziert, 24*

5. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 455

1884 - Leipzig : Spamer
Bromberg. 455 an die Stelle des 1480 errichteten Mausoleums im Jahre 1662 gesetzt worden. Auf den vier marmornen Eckpfeilern erhoben sich früher vier vergoldete, hol- zerne Säulen mit einem Baldachin darüber, eine Nachbildung des Grabes des heiligen Petrus in der Peterskirche zu Rom. Der Erzbischof von Przyluski hat vor mehreren Dezennien diesen geschmacklosen, 13 m hohen Baldachin ent- fernen und statt dessen vier Engel aus getriebenem Silber, zu denen Rauch die Modelle gefertigt hatte, aufstellen lassen. Der silberne Sarg, 2 m lang, im Jahre 1662 von Peter von der Rennen in Danzig aus starkem Silber ge- arbeitet, enthält zwei Widmungs- tafeln und zehn vortreffliche Bas- reliefs, welche das Leben und Leiden des heiligen Adalbert dar- stellen. Während dieser Sarg die Gebeine des Heiligen enthält, befindet sich sein Haupt in der außerordentlich reichen Schatzkam- mer des Domes, welche zwischen den beiden Türmen unter der Orgel liegt. Ein merkwürdiges Denkmal, welches sich gleichfalls auf das Leben des heiligen Adalbert be- zieht, sind die uralten, ehernen Thüren an dem südlichen, inneren Eingange der Kirche. Ob diese Erzthüreu, welche 3 m hoch und zusammen 2 m breit sind, früher das Stadtthor von Kiew gebildet haben und von Boleslaw nach Gnefen gebracht worden sind, wie die Sage behauptet, läßt sich mit Recht bezweifeln; aber nicht leug- nen läßt sich, daß sie ein hervor- ragendes Kunstwerk aus alter Zeit sind. Auf jedem Flügel sind neun Darstellungen enthalten, die von einem lichten, phantastischen Rauchwerk umgeben sind, in welches der Künstler Greifen, Kentauren und andre Gebilde der Phantasie verflochten hat. Grabmal des heiligen Adalbert vor der Restauration. Lromberg, polnisch Bydgoszcz, trägt seinen deutschen Namen von der Brahe, an der es gebaut ist, die hier 15 Ion weit schiffbar wird. Der Ort, der gegen Pommern zu gelegen war, hatte schon in früher Zeit eine Burg; er war eine Zollstätte für den Verkehr von und nach Pommern, aber weil er an der Grenze jag, war er auch oft der Zankapfel zweier Feinde, die miteinander stritten. Den Polen wurde Bromberg bald durch die Pommern, bald durch die Preußen abgenommen, aber immer wieder erobert. Wiewohl die Stadt im 14. Jahr- hundert noch klein war, herrschte in derselben doch schon reges Leben. Danziger

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 3

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
1. Die Bewohner unserer Gegend in vorgeschichtlicher Zeit. 3 Werkzeuge sind zwar immer noch von Stein; aber er macht sie nicht mehr allein durch Zerschlagen von Feuersteinknollen zurecht, er hat die Geduld und das Geschick, steinerne xte und Beile, Hmmer und Hobel, Schaber und Meiel auch von anderem harten Gestein durch Reiben auf rauhen Steinflchen zu formen, zu schleifen und zu polieren, die xte zur Aufnahme eines Stiels zu durchbohren. Was aber der merkwrdigste Fortschritt ist, er vermag aus weichem Ton Gefe herzustellen und ihnen durch Brennen eine leidliche Festigkeit zu geben, ja sie mit allerlei Verzierungen als ornamentalen Schmuck zu versehen. Die neolithische Frau verstand zu spinnen, wie die noch hufig gefundenen Spinnwirtel, tnerne und steinerne Scheiben, welche die Umdrehung der Spindel zu verstrken hatten, bezeugen. Ebenso verstand man zu weben. Vom Hausbau dieser Zeit wissen wir nicht viel; in unserer Gegend verraten nur hier und da aufgefundene trichterfrmige Gruben mit Asche, Speiseabfllen, Gerten von Stein, Knochen oder Geweih und Tonscherben gefllt, die Stelle, wo ihre Htten gestanden haben. Dagegen hat diese Bevlkerung andere Bauten hinterlassen, welche die Jahrtausende berdauert haben und als ehrwrdige Zeugen uralter Vergangenheit in unsere Zeit hinein-ragen: Das sind die steinernen Grabdenkmale, Hnengrber, mit einem bretonischen Ausdruck Dolmen genannt, in denen sie ihre Toten bestatteten. der senkrecht aufgestellten Blcken liegen wage-recht eine oder mehrere Deckplatten, so da ein hhlenartiger Raum entsteht. Als Steine hierzu dienten die mchtigen erratischen Blcke, granitne Findlinge, wie sie in allen Teilen Norddeutschlands vor-kommen. Wo sie fehlen, wie im sdlichen Teile unserer Provinz und in Thringen, verwandte man anstehende Gesteine, namentlich bank-artig geschichtete, die sich als Platten abnehmen lieen. An Stelle der Hnengrber treten in solchen Gegenden Steinplatten- oder Stein-kistengrber; sie sind meist mit Erde berhuft worden, wahrscheinlich um den senkrecht aufgestellten Steinplatten mehr Sicherheit gegen das Umstrzen zu geben. In Gegenden, wo geeignete Steine fehlten, baute man auch wohl in Erdhgeln Steinkammern aus aufeinandergeschichteten kleineren Steinen auf. In allen diesen Grbern wurden die Toten gewhnlich in hockender Stellung, d. h. mit hoch-gezogenen Knieen beigesetzt. Steinerne Beile und Hmmer wurden ihnen mit in das Grab gelegt, hufig auch noch Tpfe. Diese steinernen Bauten sind bis in die neueste Zeit sehr der Zerstrung ausgesetzt gewesen; doch werden in der Altmark noch 45 gut oder leidlich erhaltene Denkmale gezhlt, namentlich sind es die Kreise Salzwedel, Stendal und Osterburg, welche Hnengrber auf-weisen. Im sdlichen Teile der Provinz sind ebenfalls zahlreiche Stein-Plattengrber vorhanden, so in den Kreisen Aschersleben (Beckendorf), Merseburg (auf der Altenburg, Kleinkorbetha), Weienfels (im Tzschrnhgel), Querfurt (Freiburg, Burgscheidungen, Kirchscheidungen, l*

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 5

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
1. Die Bewohner unserer Gegend in vorgeschichtlicher Zeit. 5 Hausen, bei Genthin, bei Halle usw. Whrend der Bronzezeit ndert sich die Bestattungsweise; zuerst werden die Leichen noch in gewohnter Weise in Steinkistengrbern beigesetzt, meist in gestreckter Lage und hufig mehrere in einem Grabe. Aber von 900 v. Chr. etwa begann man die Leichen zu verbrennen und die gesammelte Asche in Urnen beizusetzen. Die Bronzesachen finden sich als Beigaben in dem Grabe. b. Die Hallstadtperiode 600400 v. Chr. Diese Periode hat ihren Namen nach einem groen Funde bei Hallstadt im Salz-kammergut. Whrend in der frhesten Zeit die Bronze gegossen ward, finden sich hier getriebene Stcke mit einem groen Formenreichtum; und was charakteristisch ist, es kommen hier auch schon eiserne Gerte vor. Aus dieser Zeit der jngeren Bronze und der ersten Eisensachen finden sich ausgedehnte Begrbnisfelder in unserer Provinz, namentlich im stlichen Teile, in Liebenwerda, Torgau, Schweinitz, Delitzsch, Bitterfeld, Wittenberg bis an die Saale bei Weienfels und Halle. Diese Begrbnisfelder sind jahrhundertelang benutzt worden und zeigen, da die Bevlkerung damals schon sehaft war, also hauptschlich schon Ackerbau trieb. Die Altmark hat aus dieser Zeit noch feine Urnenfelder, sondern nur Hgel mit einer oder mehreren Brandbestattungen in Steinkisten. Die Besiedelung scheint also dort noch nicht so dicht gewesen zu sein; erst die folgende Periode der entwickelten Eisenzeit hat dort die greren Urnenfelder, die Zeugen grerer Volksdichtigkeit und Sehaftigkeit, hervorgebracht. c. Die La Tene-Periode, etwa von 400100 v. Chr. Diese Periode hat nach den Funden in den Pfahlbauten von La Tene am Neuchateller See ihren Namen. Mit ihr beginnt das eiserne Zeitalter, denn neben bronzenen Gerten treten jetzt Eisenwaffen und Eisenwerkzeuge auf. Es ist das kriegerische Auftreten der Gallier, ihr Einbruch in Oberitalien, die auch dem germanischen Manne das Eisen in seine Rechte gibt. Die Schwerter und Dolche dieser Periode zeigen eigentmliche Formen mit eisernen und bronzenen Scheiden; die Ringe sind mit Buckeln oder mit petschaftfrmigen, auch schalenfrmigen Endknpfen und reichen, eigenartig stilisierten Ornamenten, die Armringe mit gelbem und blauem Glas verziert. In den Ornamenten herrscht die Spirale vor; besonders charakteristisch sind die Fibeln, d. s. Heftel, Schnallen oder Klammern zum Festhalten des Gewandes. Erst jetzt aus dieser Periode sind sowohl aus der Altmark wie aus den Talgegenden des inneren Thringens grere Urnenfriedhfe bekannt. Die weiter nach Westen gelegenen Teile unserer Provinz, der Harz, das Eichsfeld, die Hhen der Hainleite, des Hainichs und des Thringerwaldes sind, wie es scheint, damals noch nicht bewohnt gewesen. Wohl aber haben die bewaldeten Randgebirge den Bewohnern der angrenzenden Ebenen als Zufluchtssttten fr sich und ihr Vieh in Zeiten eines feindlichen berfalles gedient. Durch Umwallung und Verhaue sicherten sie den Zugang zu diesen Verstecken. Man

8. Bd. 2, Abth. 1 - S. 183

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Deutschland. 18; lichst bekannten Domherrn von Rochow gehörig, wo er, und zugleich auch in Göttin, Roscherlinde und Brückermark vortreffliche Landschulen angelegt hat, die unter der Aufsicht eines so erleuchteten Mannes immer mehr an Vollkommenheit zunehmen müssen» An dem Zusammenfluß der Spree und Havel liegt Spandau, eine sehr alte, zwar nicht große, aber Spandau: nahrhafte Stadt, mit 522 Hausern und 3713 Men- schen, ohne die Garnison. Die ehemalige Festung dient jetzt zrim Zuchthaus. Ratenau, eine Stadt, Ratenau» gleichfalls an der Havel, mit 600 Feuerstellen und 3800 Einwohnern. Sie ist in der brandenburgischen Geschichte wegen Ueberfallung der Schweden 1675 durch den großen Kurfürsten bekannt, aus welche in demselben Jahre das wichtige Treffen von Fehrbellin folgte. Frankfurt an der d)der, eine Stadt mit Frankfurt 1200 Feuerstellen und 9 bis 10000 Menschen, Gar-au der Oder, nison und Universität ungerechnet. Die Universität ist 1506 eingeweiht worden, ist aber nicht so ansehn- lich wie Halle. Wenigstens ist die Stadt berühmter durch ihre drei) Messen, als ihre Gelehrsamkeit. Ehe- dem stand Frankfurt mit im hanseatischen Bunde; jetzt besteht ihr Handel vorzüglich in Material, Far- bewaaren, Wolle, Fischen und Weinen. Nahe bey Frankfurt hat die hiesige Maurerloge dem Andenken deö verewigten Aleistes ein Denkmal errichtet, das gus einer auf einem Felsenstück stehenden dreyseitigen Pyramide, wo auf der einen Seite sein Brustbild mit einer französischen, auf der andern Leyer und Schalmey mit einer teutschen, auf der dritten mau- rerische Instrumente mit einer lateinischen Zuschrift zu sehen sind. Auf der Pyramide ist ein Schmetter- ling, das Sinnbild der Unsterblichkeit, und an den Seiten sind Genien angebracht. — Bheinsberg, Rheinsberg, ein Städtchen njit 12 bis 1300 Einwohnern, be- M 4 rühmt

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 102

1855 - Mainz : Kunze
100 Mittel-Europa. abwärts und wird wie andere Flüsse zw. Geest und Kiefernwald hin- durch von wiesigen und fruchtbareren Ufern begleitet. Unterhalb Cot- bus zertheilt sich die Spree in viele Arme und versumpft einen Strich von 7 Qm. Spreewald genannt. Weiterhin tritt sie in die zwischen Elbe und Oder liegende Mark Brandenburg, wo sie in die Havel mündet. Der Sand bleibt vorherrschender Charakter des Bodens nördl. über Berlin hinab und westl. zur Elbe, nur daß Landseen, auch Brücher oder Moore, darin zerstreut sind. Der Golm westlich von Baruth, 548', gilt für die bedeutendste Höhe. Mitten in der Geestfläche der Mark nnr 115' überm Meere, erhebt sich an der Spree die königliche Hauptstadt Berlin, die an Schönheit der Straßen und Gebäude keinem andern Ort in Europa nachsieht. Sie hat 4 Stunden im Um- fang, 300 Straßen, 22 öffentliche Plätze, 35 Kirchen, 3 Theater, 420,000 Einw. und eine Besatzung von 22000 Mann. Das Brandenburger Thor im griechischen Baustyl ähnelt den Propyläen von Athen; es ist 195' breit, und wurde 1789 erbaut. Zu oberst steht Victoria auf dem Viergespann, in der Rechten das eiserne Kreuz. Den Platz Wilhelm zieren die Statuen der Feldherrn des sieben- jährigen Krieges: Schwerin, Winterfeld, Ziethen, Seidlitz und Keith; den Lust- garten die Statue Leopolds von Dessau. Am neuen von Schinkel erbauten Wachthanse stehen die kolossalen Bildsäulen Blüchers, Scharnhorsts und Bülows, und ans der Spreebrücke der im 17. Jahrhundert berühmte Churfürst Friedrich Wilhelm. Alle werden jedoch überstrahlt von Friedrichs des Großen Monument, einem Werke Rauchs, das nicht des Königs Person und Leben allein, sondern Preußens Geist in seinem Zeitalter versinnlicht, und nach Gegenstand und Aus- führung für das herrlichste unter den geschichtlichen Bildwerken Deutschlands gelten kann. Sehenswerth sind ferner: das Opernhaus, das neue Theater, ein Werk des ans Neuruppin geb. Schinkel, die Galerien im königl. Schloß, im Schloß Bellevue, in dem von Schinckel gebautem, von Cornelius mit Fresken ausgeschmücktem Museum, so wie in den Sälen Raczynski's und Wagner's, wo sich auch Werke lebender Maler, besonders von Lessing und Kaulbach finden; ferner die Universitäts- und Bibliothekgebäude, worin über 300,000 Bände, das Jnvalidenhaus mit der Inschrift: Laeso et invicto militi, (dem verstümmelten und unbesiegten Kämpfer des Vaterlandes) u. s. w. Zur Erheiterung des Volks dient unter andern der Thiergarten vor dem Brandenburger Thor, 819 Morgen groß, eine Waldanlage mit graden und geschlängelten Wandelgängen, Kaffee- sälen und Villen. Man genießt hier Schatten, Kühlung, unverdorbene Luft, und scheint wenigstens aus der armen sandigen Natur des Landes entrückt zu sein. Der Berliner rühmt sich seiner Stadt und seines Staates, denn bei ihm hat der größte König des neuern Europa's gelebt und regiert; drum wird, was die Natur versagte, in geistiger Bildung, in Kunst und Betriebsamkeit gesucht. Berlin ist Geburtsort der Brüder Wilh. und Alex. v. Humboldt, des Generals Grolmann, des Historikers Bredow, der Künstler Rauch und Schadow, der Componisten Zelter und Mendelsohn, der Novellisten Treck und Rellstab, des

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 103

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Elbe. 101 Schauspielers Devrient u. s. w. Die Universität und die Akademie der Wissen- schaften zogen ausgezeichnete Gelehrte herbei, wie Schleiermacher, Böckh, Raumer, Ranke, Neander, Ritter, Grimm rc. — An künstlerischer und fabrizirender Be- triebsamkeit fehlt es nicht. Eisen- und Erzmassen werden in die mannigfaltigsten Maschinen- und Kunstgebilde nmgeschaffen; und ans der Porzellanfabrik gehen jährlich 420,000 Geschirre hervor. Auch gibt es andre Fabrikation in Seide, Wolle, Baumwolle. Leder und in Tapeten; Eisenbahnen nach Hamburg, Stettin, Breslau, Magdeburg, Halle u. s. w. fördern den Handelsverkehr. Was Vater- landsliebe im Herzen der Berliner vermag, hat das Jahr 1813 bewiesen; ein 60' hohes eisernes Denkmal vorm Hallischen Thor erinnert daran. — Charlotten- burg unterhalb Berlin an der Spree. Im Garten des Lustschlosses sieht man die Statuen der Königin Luise und ihres Gemahls, beide von Rauch; die schlummernde Luise, ein noch schöneres Werk desselben Meisters, hat ihre Stätte in einem Mausoleum bei Charlottenhof, unweit Potsdam. Die Havel, die sich bei der Festung Spandau mit der Spree vereint, kommt unweit Strelitz aus Mecklenburgischen Seen, durch- fließt zw. flachen Ufern die Mark Brandenburg südl. bis Potsdam, dann west- und nordwestl. zur Elbe; ihr Lauf ist 35 Meilen lang. Sie ist schiffbar, für den Handel also von Werth und durch den Finow-Canal mit der Oder verbunden. Außerdem führen noch Canäle von der Spree zur Oder, und von Berlin nach Magdeburg. In der Nähe des Finow-Canals gibt es Wald genug, um Eisenwerke be- treiben zu können, wie zu Neustadt-Eberswalde, und Messingwerke wie im Dorfe Hegermühle, so daß sich im sandigen Brandenburg eine Betriebsamkeit findet, wie sonst nur an Gebirgen, zu Neustadt an der Dosse sogar eine bedeutende Spiegelhütte. Auch suchen die Märker, den Kursachsen nachahmend, die Schafzucht zu veredeln, und an manchen Stellen, besonders am rechten Havel- ufer, hat die Natur ergiebiges Kornland verliehen. — Potsdam, wohlgebaute Stadt mit 49000 Bew., worunter 8000 Soldaten, an der Havel, die sich oft wie kleine Landseen ausbreitet und nebst den schwachen Hügeln umher die Gegend angenehm macht. Potsdam war gewöhnlicher Aufenthalt Friedrichs des Großen, der sich neben der Stadt das Schloß Sanssouci (Sorgeufrei) gebaut hatte, das nur ein Stockwerk hoch aber von langer Vorderseite ist, und mehr durch einfache Schönheit als durch Pracht hervorsticht. Man erhält es in demselben Zustande, worin er es beim Tode verlassen. Noch steht im kleinen Concertsaale sein Notenpult, noch glaubt man im Bibliothekzimmer, er könne hereintreten und sich an den schlichten Schreibtisch setzen. Und welche Gedanken erweckt es, wenn man in seinem Audienzgemache den antiken Herkules betrachtet, der als Kind die Schlange erdrückt, oder in den korinthischen Sälen die Statuen von Trajan, Marc Aurel, Venus Urania und Apollo, und die Kolossalbüste Karls Xii.! Einen König von so viel Geist, Einsicht, Thätigkeit und wahrem Ruhm wie Friedrich Ii., hatte Deutschland seit fünf Jahrhunderten nicht gehabt. Geboren ward er 1712 und regierte 46 Jahre von 1740 — 1786. Nicht blos
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